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Whistle Dog Activity Tracker
Toni schnüffelte ein paar Tage am Internet-of-Things und war mit Bluetooth und WiFi voll vernetzt. Zumindest solange er ein spezielles Halsband trug.
Ich bestellte bei eBay in den USA den Dog Activity Monitor Whistle. Direkt über den Hersteller ist er derzeit in Europa nicht beziehbar. Die Webseite ist sehr schön und ansprechend modern gestaltet. Dort wird zur Zeit auch schon für das Nachfolgeprodukt – mit GPS – Werbung gemacht. Der Lokalisierungsdienst kostet jedoch eine monatliche Gebühr. Da nicht nur GPS als Technologie genutzt wird, ist noch unklar ob Lokalisierung auch hiesig funktionieren wird.
Whistle kommt in einer sehr wertigen Verpackung. Das Auspacken erinnert an Apple Produkte. Der Sensor-Chip ist vorwiegend aus Metall, wasserfest, und wiegt weniger als die optische Anmutung vermuten lässt – ist allerdings etwas gross geraten. Eine farbige Silikonumhüllung wäre noch praktisch: die erste Reaktion von Leuten ist meist die Frage ob das Metallding ein Elektroschocker ist. Am Ende hat dann der Hund den Whistle und man selbst den Tierschutz am Hals.
Ein grosses Manko für uns: Whistle kommt nur mit einem Halter für ein Halsband. Wir haben jedoch mehrere Halsbänder in Rotation (wenn mal eines nass wird, oder Stadt/Land, etc.). Die Halterung möchte ich nicht jedes mal ummontieren. Zumindest eine zweite Halterung sollte beiliegen.
Zum Entnehmen des Whistle aus der Haltung müssen zwei Plastikhaltenasen zusammengedrückt werden. Dies bedarf Kraft. Zierliche Frauenfinger dürften eventuell überfordert sein. Man muss das Whistle alle paar Tage entnehmen um es mit seinem Ladedock via USB aufzuladen. Der Batteriestatus wird in der App angezeigt.
Ich installierte auf meinem Samsung Galaxy S4 mit aktuellster Firmware die Whistle App aus dem Play-Store, die iPhone Version testeten wir nicht. Die Inbetriebnahme des Whistle war kein Zuckerschlecken. Bluetooth-Pairing und WiFi-Anbindung (in das heimische WLAN) via der Handy App nervten Herrchen – die App stürzte gerne ab. Die Android App stürzte auch während der normalen Benutzung hin- und wieder ab. Beim Bluetooth-Pairing leuchtet der Whistle ringförmig blau auf. Während der WLAN Verbindung wechselt die Farbe auf Grün.
Zur Nutzung ist Daten- damit Serverzugriff notwendig. Die App speichert lokal nur Einstellungen, aber keine Aktivitätsinformationen. Ohne aktive Datenverbindung mag sie nicht einmal starten. Das geht besser.
Aktivitäten werden automatisch vom Whistle aufgezeichnet. Nach Rückkehr in die heimische Wohnung werden diese dann via WLAN-Verbindung an den Whistle-Server übertragen. Wann genau die Übertragung startet ist mir nicht klar. Ich hätte vermutet Whistle erkennt ausdauernde Aktivität und versucht einen Verbindungsaufbau nach dann erkannter längerer Inaktivität. Aber ob dem so ist? Der Weg Whistle-Bluetooth-Handy-UTMS-Server geht nicht.
Als wir ein paar Tage unterwegs waren, hatten wir zwar WLAN Zuriff, der Whistle jedoch nicht. Ich hätte in der absturzfreudigen Android App den dann aktuellen vor-Ort WLAN Router einstellen müssen – hatte aber keinen Nerv zu Hause wieder auf den Heimrouter umzukonfigurieren. Warum die App nicht auf die vorhandene Android WLAN Access Point Info zugreift, man weiss es nicht. Immerhin konnte ich mittels der App und Bluetooth-Verbindung die verbliebene Batterielaufzeit des Whistle abfragen. Die Aufzeichnung verlief über mehrere Tage zuverlässig. Zu Hause übertrug Whistle dann die gesammelten Daten über das ihm bekannte WLAN.
Alsbald hochgeladen können die Aktivitäten in der App angesehen werden. Eine Profil-Webseite zum Zugriff mittels Browser gibt es leider nicht. In der App werden Minuten und Intensität angezeigt. Ein paar coole Werte (z.B. maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit; Beschleunigung) wären noch interessant. Whistle wird wohl auch eine Datenverknüpfung mit dem für-Menschen-Aktivitätstracker Jawbone anbieten. So die Planung. Geplant sind auch bessere Einbindungsmöglichkeiten in Sachen Social Media. So wäre z.B. ein WordPress Widget für die Einbindung der Tagesstatistik auf zappatoni.com toll. Weiterhin plant der Herstellung Ernährungsinformationen zu integrieren.
Nach ein paar Tagen der Nutzung finde ich die online Anbindung unnötig: Mir würde es reichen die Daten sporadisch mittels der USB-Ladeeinrichtung an den Rechner/Server zu übertragen, ähnlich wie es bei Garmin mit Connect funktioniert. Mit der Garmin Connect App kann ich weiterhin ein Smartphone mittels Bluetooth koppeln, und dessen Datenverbindung nutzen. So ich denn möchte. Die Garmin Connect App nutzt auch das Smartphone GPS wenn gewünscht. Auch das wäre ein gutes Feature für den Hundeaktivitätssensor.
Habe ich die Daten von ein, zwei Wochen ist die Wahrscheinlichkeit gross das auch Wochen drei und vier nicht viel anders sein werden. Die meisten Hundebesitzer werden einen gewissen Gassigeh-Rhythmus innehaben. Tagesaktuelle Werte bräuchte ich allenfalls wenn der Hund von Fremdpersonen betreut wird. Bei wechselnder Betreuung bietet sich auch die Kommentierfunktion der App an. Es können mehrere Handies/Menschen mit einem Whistle verknüpft werden, so kann dann z.B. der Mittagsgassigeher dem Nachmittagsgassigeher eine Notiz mit auf den Weg geben (z.B. versäubert ja/nein). In der App wird dann mit hinterlegt wer mit dem Hund unterwegs war.
Toni bekommt zu Hause das Halsband abgenommen, somit werden in seine Bewegungsstatistik keine Spielaktivitäten innerhalb der Wohnung gebucht. Weiterhin trägt er auch einmal ein Halsband ohne den Whistle-Sensor, was seine Statistik wiederum verfälscht. Um ein Bild von Toni’s Aktivitäten zu bekommen reichen die erfassten Daten. Ich hatte initial aus dem Bauch heraus ein Tagesbewegungsziel von 120 Minuten gesetzt, was wir auch ohne Whistle-Tragedisziplin erreichen. Dieser Wert wird auch zukünftig mas-o-menos so sein, auch ohne Whistle.
Ich erwähnte die Leuchtfunktion (blau/grün) des Whistle während der WLAN/BT-Konfiguration. Leider hat es in der App keine „Leuchtring an“ Funktion. Das Leben vieler US-Amerikanischer Hunde spielt sich im Garten und Wohnung ab. Sporadisch wird der Doggy dann noch mit dem Auto in einen umzäunten Dog Park (Freilaufbereich) gefahren. Eine Leuchtfunktion braucht diese Zielgruppe wohl nicht. In den eher dunkleren Monaten müsste Toni bei uns, oft frei laufend und im offenen Gelände und auf Multifunktionswegen, dann zwei Sachen am Halsband tragen: den Whistle (welches prinzipiell leuchten könnten) plus eine zusätzliche LED-Leuchte.
Nach ein paar Tagen des Testens werde ich den Whistle wieder verkaufen.
- Whistle am Halsband
- Diese beiden schmalen Plastikstege müssen zur Entnahme gedrückt werden
- Solide Befestigung, aber nichts um ständig Halsbänder zu wechseln
- Einstellungen in der Android App
- Die Tagesansicht
- Details zum Tag
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